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Marine Omega 3-Fettsäuren senken das Brustkrebsrisiko | Medizin

Eine groß angelegte Meta-Analyse von chinesischen Wissenschaftlern deckte auf, dass der Verzehr von mehrfach ungesättigten, marinen (aus dem Meer stammenden) Omega-3-Fettsäuren (n-3 PUFA) das Risiko an Brustkrebs zu erkranken maßgeblich vermindert. 26 Veröffentlichungen, die das Risiko einer Brustkrebserkrankung im Zusammenhang mit dem Fischkonsum, der Aufnahme von n-3 PUFAs oder mittels Gewebe-Biomarkern anhand von prospektiven Kohortenstudien evaluierten (bewerteten), wurden in die Untersuchung aufgenommen. Dies entsprach einer Gesamtteilnehmerzahl von 883.585 Frauen mit einschließlich 20.905 Fällen von Brustkrebs.

Ergebnisse

In der Analyse wurde ersichtlich, dass die Einnahme von marinen n-3 PUFAs das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um 14 % reduzierte (Relatives Risiko (RR) des höchsten versus des niedrigsten Quartils (Viertel mit der höchsten bzw. niedrigsten Aufnahme an Omega-3-Fettsäuren): 0,86). Dabei blieb das RR relativ unberührt davon, ob die marinen PUFAs mittels der Nahrungsaufnahme (RR: 0,85) oder anhand von Gewebe-Biomarkern (RR: 0,86) bestimmt wurden.
Die Untersuchung der Dosis-Wirkungs-Beziehungen zeigte, dass eine Steigerung der verzehrten Menge an marinen n-3 PUFAs um 0,1 g/Tag (RR: 0,95) oder um 0,1 % Energie/Tag (RR: 0,95) das Brustkrebsrisiko um 5 % senkte. Demgegenüber zeigten weder der Fischverzehr noch die Aufnahme von α-Linolensäure signifikante Wirkungen auf das Brustkrebsrisiko.

Zusammenfassung

Das Risiko von Frauen an Brustkrebs zu erkranken kann nach den Erkenntnissen dieser Studie maßgeblich durch den verstärkten Verzehr von marinen n-3 PUFAs gesenkt werden. Daher sollte als eine Maßnahme der Brustkrebs-Prävention der Verzehr von marinen n-3 PUFAs stärker verbreitet werden. 

Hinweise zum Versorgungszustand von Omega-3-Fettsäuren

Die Versorgungssituation von Erwachsenen mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren (Summe aus EPA und DHA) unterscheidet sich nach Alter und Geschlecht. Frauen weisen je nach Altersklasse mittlere Zufuhrwerte von 105 mg bis 240 mg auf. Männer erreichen mittlere Zufuhrwerte von 110 mg bis 450 mg. Bei beiden Geschlechtern ist die Versorgung in jungen Jahren am schlechtesten und wird mit zunehmendem Alter besser.

Zheng JS, Hu XJ, Zhao YM, Yang J, Li D
Intake of fish and marine n-3 polyunsaturated fatty acids and risk of breast cancer: meta-analysis of data from 21 independent prospective cohort studies
BMJ. 2013 Juni