Eine koronare Herzerkrankung (KHK) wird oftmals von psychischen Störungen begleitet. Betroffene klagen über vermehrten Stress, Ängste, depressive Verstimmungen oder auch über ein höheres Maß an Feindseligkeit und Ärger. Wie eine US-amerikanische Studie belegen konnte, stellen derartige psychische Einschränkungen für die Patienten nicht nur eine ernst zu nehmende Belastung dar, sondern sie erhöhen auch das Risiko, vorzeitig zu sterben.
Die Daten von über 5.000 KHK-Betroffenen, die zwischen den Jahren 1994 und 2010 mit Hilfe eines Belastungstests gesammelt wurden, wurden näher unter die Lupe genommen. Dabei wurden bei 15 % der Patienten psychische Störungen festgestellt. Es handelte sich dabei etwas häufiger um Frauen.
Interessanterweise war es in dieser Patientengruppe im Vergleich zu den psychisch unbelasteten Betroffenen häufiger zu weiteren Begleiterkrankungen gekommen. Dazu zählen beispielsweise Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit. Außerdem zeigten sie eine geringere körperliche Fitness als die Kontrollgruppe.
Während des Beobachtungszeitraumes von etwa einem Jahr waren 38 % der Studienteilnehmer verstorben. Bei der Auswertung zeigte sich, dass das Sterblichkeitsrisiko bei den KHK-Patienten, die zusätzlich unter psychischen Störungen litten, um das Doppelte erhöht war. Wichtige Parameter wie das Alter, Geschlecht und das Vorhandensein weiterer möglicher Begleiterkrankungen wurden dabei berücksichtigt.
Johnson, C. et al.
Coronary psychiatric disorders at greater risk for mortality
J Am Coll Cardiol
3/2017; 69(11): 35.